Donnerstag in der Osteroktav - Lk 24, 35-48
„Unglaublich aber wahr!“
Mit vielen Redewendungen können wir beschreiben, wie in diesem Jahr das Osterfest gefeiert wurde.
„So was gab es noch nie!“
Ja, vermutlich einzigartig in der Geschichte des Christentumshaben wir in diesem Jahr Ostern gefeiert.
„Jeder auf seine Weise.“ „Kaum zu glauben, dass so was möglich ist...“ ... ja, „das ist wirklich unglaublich!“
„Das ist unglaublich!“, dachten sicher auch die Jünger, als ihnen erst die Frauen und später Petrus und Johannes die Nachricht vom leeren Grab überbrachten. Ist denn ein leeres Grab auch ein Beweis dafür, dass Christus von den Toten auferstanden ist? „Das ist ja unglaublich!“ dachten die Jünger sicher auch, nachdem sie die Nachricht der Emmaus - Gefährten hörten. Das ist wirklich unglaublich. Kann es nicht eine Sinnestäuschung der Apostel gewesen sein? Aber das Unglaubliche wird Realität! Während die Jünger miteinander über das „Unglaubliche“ dieser Botschaft sprachen, tritt der auferstandene Christus selbst in ihre Mitte. Aber „es kann nicht sein, was nicht sein darf!“ - also meinten die Apostel vor Angst und Schrecken einen Geist zu sehen. So beschreibt es das Evangelium. Jesus selbst wundert sich über die verängstigten Jünger. Dann zeigt er die Wundmale seiner Hände und Füße und macht ihnen klar, dass er, der am Karfreitag gekreuzigte Jesus von Nazaret ist. Doch für die Jünger bleibt er weiterhin „unglaublich“. Sie brauchen unbedingt seine aufschließenden Worte und die Erinnerung dessen was er zu ihnen sagte, als er noch bei ihnen war. Jesus erinnert die Jünger an alles, was er ihnen vorhergesagt hatte: sein Leiden, sein Sterben und sein Auferstehen. Jetzt geht ihnen „erstmals ein Licht auf!“, dass hinter seinem Leben in allem Gottes Absicht stand, auch hinter seinem Leiden und Sterben. Jetzt kann ihnen Jesus begreiflich machen, dass mit seiner Auferstehung die Geschichte Gottes mit den Menschen nicht endet, sondern ewig Bestand hat.Die Auferstehung Jesu liegt fast zweitausend Jahre zurück. Die Geschichte der Apostel, der Zeugen für die Auferstehung Jesu,begleitet die Menschheit durch die Jahrhunderte bis heute, in unsere Ostertage hinein, in denen wir „unglaublich“ erstmalig, jeder auf seine Weise, den Auferstandenen erfahren haben.
Ihr Kaplan Tobias Postler
