Impuls
Die Hilfsorganisation MISEREOR präsentiert alle zwei Jahre ein neues Hungertuch. Das Neue trägt den Titel „Mensch, wo bist du?“ und stammt von dem Künstler Uwe Appold. Im Mittelpunkt - folgt man erst einmal nur dem Wortlaut des Titels - stehen wir Menschen, und zwar wie bei MISEREOR üblich weltweit, global gesehen im „gemeinsamen Haus“´ unserer Erde. Und hier wiederum gibt es zwei Blickrichtungen:
· die einerseits alle Menschen, die Schutz und Hilfe angesichts von Hunger oder Rassismus bedürfen
· andererseits jene, die unter anderem aus Gleichgültigkeit darauf verzichten, mitmenschlich zu handeln
Vorgestellt wird es in den Kirchen am:
09.03. um 18.00 Uhr, St. Josef
17.03. um 09.00 Uhr, St. Elisabeth
17.03. um 10.30 Uhr, St. Anna
17.03. um 10.30 Uhr, Hl. Familie
22.03. um 10.00 Uhr, Maria Hilf
07.04. um 09.00 Uhr, Maria Königin
10.04. um 19.30 Uhr in St. Elisabeth
von P. Christian Herwartz SJ
Auf dem Misereor Hungertuch 2019 steht ein Leuchtfeuer auf einer Landzunge. Leuchttürme weisen den von See kommenden Schiffen den Weg zur Hafeneinfahrt oder auf gefährliche Untiefen hin. Der Name jedes Feuers wird durch sein regelmäßig wiederkehrendes Licht, seine Kennung deutlich. Außerdem sehen die Seefahrer das Licht beim Vorbeifahren mit unterschiedlichen Farben und werden so auf Hindernisse oder Untiefen aufmerksam. Der Leuchtturm auf dem Hungertuch steht mit großer Strahlkraft auf einer Halbinsel mit Erde aus dem Garten Gethsemane. Dort rang Jesus im Gebet um den entscheidenden Schritt in seinem Leben. In einer halben Stunde konnte er von hier aus in der Nacht unerkannt den Herrschaftsbereich von Herodes verlassen. Die rettende Grenze war zum Greifen nahe. Wird er der Verhaftung ausweichen? Er schwitzt Blut und Wasser. Wie soll er sich angesichts von Leben und Tod entscheiden? Die Jünger in seiner Nähe schlafen ein. Ähnlich wie heute noch?
Auch auf dem Hungertuch stehen die von See Kommenden vor einer Entscheidung: Sollen sie rechts oder links an der Landzunge vorbeifahren? Nach der Zeit auf See, wo sie sich bei gutem Wetter an den Sternen orientieren, die auf Grund der Erddrehung scheinbar ständig in Bewegung sind, geben die Leuchtfeuer an der Küste direkte Hinweise auf Hafeneinfahrten oder Hindernisse auf dem Weg. Sie sind alle durch den Rhythmus ihres Lichtes erkennbar, das in langen und in kurzen Abständen aufl euchtet und Morsezeichen ähnlich auf ihren Standort hinweist. Diese Kennung wird auf den Seekarten unter den Leuchtfeuern eingetragen. Mensch, wo bist du?
Auf dem Hungertuch ist unter dem goldenen Feuerkreis ebenfalls eine Kennung eingetragen, beginnend links mit einem roten Kreuz bis zum Christuszeichen ganz rechts. Will das ankommende Schiff die Halbinsel backbord oder steuerbord liegen lassen? Welcher Hafen soll angesteuert werden? Links steht vor dem unverständlichen Schriftzug ein senkrecht gestellte Ewigkeitszeichen. Rechts eine an die Taufe erinnernde Schale und die keinen Schatten werfende Kleidung bis hin zu dem Christuszeichen.
Wollen wir uns auf dem Weg zum Fest der Auferstehung mit Christus mehr auf den alltäglichen Straßen bewegen oder uns in Zeiten der Stille auf den oft unverständlichen ewig unter uns anwesenden Gott einlassen?
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