Gedanken zum Tag
Seid immer bereit, allen,
die euch danach fragen, zu erklären,
welche Hoffnung in euch lebt.
(Erster Petrusbrief, Kapitel 3, Vers 15, aus: Bibel in gerechter Sprache)
Liebe Leserinnen und Leser!
Dieser Appell durch den Apostel Petrus am heutigen 6. Sonntag in der Osterzeit erinnert mich an eine Aussage aus der Predigt des Bischofs von Limburg, Georg Bätzing, im Online-Gottesdienst an Weißen Sonntag (19.4.20):
Der Glaube kommt auf zwei Beinen.
Ich halte diesen Appell von Petrus für die entscheidende Herausforderung von Beginn des Wirkens der Jüngerinnen und Jünger nach Tod und Auferstehung Jesu als auch in unserer Zeit.
Äußerlich erscheint das Bild der Kirche nicht selten frag-und klagwürdig und somit wenig hoffnungsvoll.
Von meinem Glauben erzählend vollziehe ich jedoch immer in Verbindung gerade mit dieser Kirche, in der Gestalt wie sie war und heute ist.
Denn auch diese Kirche, das heißt durch das Glaubenszeugnis der Menschen in dieser Glaubensgemeinschaft – so frag-und glaubwürdig sie auch immer ist, wurde nicht nur ich, sondern auch schon manche Menschen aufgefangen, getröstet und im eigenen Leben und Glauben gestärkt, erwachsen und somit mit dieser Hoffnung erfüllt, von der Petrus spricht.
Dieser Glaubensschatz vieler Gläubigen ist für mich so kostbar, dass ich an dieser Stelle ausdrücklich allen von ganzem Herzen danke, die mit ihrem persönlichen Glaubenszeugnis die Botschaft Jesu heute weitertragen und dafür sorgen, dass der Glauben an diesen barmherzigen, Gott Vater, Gott Sohn und Heiligen Geist lebendig und erfahrbar bleibt:
- Allen Menschen, die sich in ihren Kirchorten, in ihren Berufen und in anderen Lebenslagen auf vielfältige Weise und mit fantasievollen, ermutigende Worte und Taten engagieren,
- Allen, die auf caritativer Weise den Menschen die Botschaft weitertragen,
- Allen Eltern, die den Kindern von Gott erzählen,
- Allen Erzieherinnen, allen Lehrern und allen, die auf andere Art und Weise mit Kindern und Jugendlichen glaubend in Kontakt sind,
- Allen alten Menschen, die mutig von ihrer Glaubenserfahrung berichten,
- Allen Sängerinnen und Sänger und anderen Künstlern, die durch ihr Können die Vielfalt der Botschaft vermitteln,
- Allen, die beten,
- Allen Menschen, die in der Vergangenheit ihr Glaubenszeugnis abgaben, allen Heiligen, Seligen und nicht heilig-oder seliggesprochenen Glaubenszeugen,
- Und Dank auch an die Mutter Jesu, Maria, die durch ihr JA-Wort ebenso ermöglichte, dass die Liebe Gottes handgreiflich wurde.
Wenn sie möchten, können Sie im Gebet oder/und persönlich sich auch bei denen bedanken, die Ihnen einen hoffnungsbringenden und lebendigen Glauben vermittelt haben.
„Der Glaube ist nie nur privat, er prägt die Werte des Zusammenlebens.“
(Michael J. Sandel, amerikanischer Philosoph).
Im Leiden vieler Menschen in dieser Coronakrise kann es gut tun, von der frohen und Mut machenden Botschaft Jesu, von der Hoffnung weiterzugeben, die uns hilft, diese Krisenzeit zu überstehen.
Bleiben Sie behütet!